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Wie Sie Ihren Kompostplatz richtig anlegen

Sie möchten einen Kompostplatz in Ihrem Garten anlegen und fragen sich, worauf Sie achten müssen? Oder möchten Sie wissen, was überhaupt auf einen Kompost gehört? Welche Materialien eignen sich für den Kompostplatz? Wie sorgt Kompost für bessere Böden? Wir klären Sie in unserem Beitrag über alle offenen Fragen auf. So kann garantiert nichts schiefgehen, wenn Sie Ihren eigenen Kompostplatz anlegen.

Der ideale Standort

Für den Kompostplatz in Ihrem Garten sollten Sie am besten einen schattigen Platz suchen. Das hat verschiedene Gründe, in erster Linie soll auf diese Weise Austrocknung verhindert werden. Im Idealfall platzieren Sie den Kompost neben einem Baum oder Strauch, der nicht nur Schatten spendet, sondern gleichzeitig auch bei schwerem Niederschlag etwas Regen abhält. Haben Sie einen Gemüse- oder Nutzgarten empfiehlt es sich, den Kompost in die Nähe zu legen, da hier der fertige Kompost am häufigsten zur Anwendung kommt.

Unterbau 

Der Kompost muss unbedingt direkten Kontakt zum natürlichen Boden haben. So kann überschüssiges Wasser abfließen und nützliche Bodenorganismen wie Würmer können den Kompost einfach und direkt erreichen. Ihr Kompost sollte also nicht auf einer betonierten oder gepflasterten Fläche angelegt werden.

Der richtige Behälter für Kompost

Die effizienteste Methode zur Kompostierung umfasst drei separate Bereiche:

  1. Ein Bereich zum Sammeln
  2. Ein Bereich für den kompostierenden Abfall
  3. Ein Bereich für den fertigen Kompost
Der erste Bereich wird kontinuierlich mit verschiedenen Abfällen aus Haus und Garten befüllt. Küchenreste, Pflanzenabschnitte oder Blattwerk. 

Behälter für Kompostierung

Ein spezieller Behälter für die Kompostierung ist nicht zwingend erforderlich. Es reicht eigentlich aus, die Materialien gut durchmischt auf einen Haufen zu schichten. Im Idealfall decken Sie den Haufen anschließend ab, um den Prozess der Kompostierung zu optimieren. Die herkömmliche Art der Kompostierung basiert auf einem offenen Haufen, der einmal aufgeschichtet, abgedeckt und für mehrere Monate in Ruhe gelassen wird. Solche Haufen benötigen jedoch viel Platz und eignen sich daher insbesondere für große Gärten.

Kompostbehälter bei begrenztem Platz

Bei begrenztem Platz ist ein Kompostbehälter die bessere Wahl. Ob gekauft oder selbst gebaut, der Behälter sollte möglichst offen gestaltet sein, um eine gute Belüftung zu gewährleisten. Selbstgebaute Behälter können aus Holzlatten, die zwischen festen Eckpfosten luftdurchlässig angebracht sind oder aus übereinander gelegten Rundhölzern bestehen. Ein Drahtgestell bietet ebenfalls gute Belüftung und hält das Material zusammen. Dekorative Optionen umfassen Behälter aus Flechtwerk, bei denen Weidenzweige zwischen stabilen Haselpflöcken eingeflochten werden.

Kompost im Handel

Im Handel sind verschiedene Modelle erhältlich, die sich leicht zusammenbauen lassen. Kompostsilos mit Metallrahmen und Holzstreben sind besonders praktisch. Auch ein Aluminiumrahmen mit Führungsschienen für Holzlatten ist nützlich, da er leicht ist und einfach bewegt werden kann. Die Holzlatten lassen sich leicht entfernen, um den fertigen Kompost herauszuholen. Das verwendete Metall sollte nicht verzinkt werden, um eine Anreicherung von Zink-Ionen im Kompost zu vermeiden. Holz verwittert leicht, kann aber mit ungiftigen Substanzen wie Leinöl behandelt werden. Lasuren mit Fungiziden sind hingegen ungeeignet.

Schnell- und Thermokomposter

Schnell- und Thermokomposter sind ideal für kleine Gärten, da sie die Zersetzungszeit erheblich verkürzen können. Allerdings treten häufig Probleme auf, die in offenen Komposthaufen nicht entstehen. Wenn in diesen geschlossenen Behältern hauptsächlich feuchte Grünabfälle gesammelt werden, kann es aufgrund mangelnder Belüftung zu faulenden, übel riechenden Massen kommen. Beim Öffnen des Deckels können Fliegen herausfliegen. Gute Ergebnisse erzielt man mit Schnellkompostern nur, wenn ein ausgewogenes Verhältnis von feuchtem und trockenem Material eingehalten wird. Optimalerweise sollte der Schnellkomposter auf einmal vollständig gefüllt werden. Mindestens sollten jedoch zu Beginn größere Mengen, etwa 80 Liter, hinzugefügt werden, damit die notwendige Temperatur für die Kompostierung erreicht wird. Bei zu feuchtem Kompost kann die Zugabe von Tonmehl (Bentonit) helfen, die Feuchtigkeit zu binden. Auch zerkleinerte Pappe wie Eierkartons kann überschüssige Feuchtigkeit aufnehmen. Sollte der Komposter zu heiß werden und das Material austrocknen, muss es möglicherweise angefeuchtet werden, um die Zersetzung zu fördern.

Was darf auf den Kompost? Und was nicht?

Es gibt oft kontroverse Diskussionen darüber, was auf den Kompost gehört und was nicht. Grundsätzlich können nur organische Materialien zersetzt werden. Daher sollten manche Materialien vermieden werden.

Was auf den Kompost gehört

Verdorbene Lebensmittel können in kleinen Mengen kompostiert werden, jedoch sollten Sie auf eventuelle Rückstände von Pflanzenschutzmitteln, insbesondere bei Obst- und Gemüseschalen, achten. Diese sollten besser nicht auf den Kompost gegeben werden. Küchenabfälle, schimmelige oder faulende Blätter und Früchte sind generell unproblematisch, ebenso wie von Mehltau befallenes Pflanzenmaterial. Allerdings können bestimmte Pilzerreger widerstandsfähige Dauersporen bilden, wie etwa die Erreger der Sklerotinia-Krankheit oder der Rotpustelpilz an Gehölzen. Solche befallenen Pflanzenteile sollten aus dem Garten entfernt werden. 

Was nicht auf den Kompost gehört

Gegenstände wie Steine, Tonscherben und Kunststoffetiketten sind grundsätzlich ungeeignet für den Kompost. Ebenso verrotten Nussschalen und Obstkerne nur sehr langsam und sollten vermieden werden. Aus hygienischen Gründen dürfen Haustierkot von fleischfressenden Tieren und Milchprodukte nicht auf den Kompost, da sie auch starke Gerüche verursachen können. Auch samentragende Unkräuter sollten nicht auf den Gartenkompost gelangen.

Papier auf dem Kompost - Ja oder nein?

Ein weiterer Punkt sind Bedenken bezüglich farblich bedrucktem Papier. In der Europäischen Union enthalten Druckerfarben jedoch seit vielen Jahren keine Schwermetalle mehr, sodass diese bedenkenlos kompostiert werden können.

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Quelle: Agnes Pahler, Obst & Garten, Januar 2024