Kastanienbäume

Bio Castanea sativa

Die Esskastanie

zählt zu den ältesten Nutz- und Kulturpflanzen. Dabei war der Kastanienbaum in den ersten Jahren vor allem für sein Holz begehrt. So wurden die ersten Sorten mit Blick auf gerades und robustes Holz veredelt. Die ersten Veredelungen wurden hierbei 600 vor Christus ausgeführt. Gerade in landwirtschaftlich schlecht zu bewirtschaftenden Regionen wurde die Esskastanie, Marone, Maroni, Chestnut oder Kaschte bald aufgrund ihrer hohen Närstoffwerte und Vitamine angebaut. Insbesondere durch die Römer wurden diese zur Nahrungsversorgung veredelten Kastanienbäume in Europa verbreitet. Die ersten kleinen Kastanienwälder gab es in den Alpen. Von hier wurden einzelne Sorten immer weiter in den Norden getragen. Heute gibt es zum Beispiel auch in Schleswig-Holstein, Skandinavien, sowie auf Rügen größere Vorkommen. Die weite Verbreitung zeigt, dass ein Kastanienbaum auch auf vermeintlich weniger geeigneten Standorten wächst. Die ältesten Vorkommen sind heute in Österreich und der Schweiz, sowie in der Pfalz und dem Schwarzwald zu finden.
Damit der Kastanienbaum bei Ihnen im Garten gut gedeiht, ist es wichtig auf Sorte und die korrekte Pflanzung zu achten.
Im Gegensatz zu anderen Nüssen bevorzugt der Kastanienbaum einen leicht sauren Boden. Das gilt sowohl für veredelte Sorten, sowie Sämlinge. Auch ist es egal auf welcher Unterlage die Esskastanie veredelt wird. Sowohl Hochstamm, wie auch Halbstamm, Buschbaum und Heister benötigen leicht sauren Boden. Wir empfehlen deshalb die Pflanzerde mit zehn Prozent Moorbeeterde aufzubessern. Um Staunässe zu vermeiden empfehlen wir bei Kastanien zusätzlich Sand der Pflanzerde beizumischen, ebenfalls zehn Prozent. Wird die Maroni auf einen sandigen Boden gepflanzt sollte gute Pflanzerde oder Blumenerde beigemischt werden.
Grundsätzlich ist die beste Pflanzzeit der Herbst. Bei einer Pflanzung zwischen November und Januar wird dem Kastanienbaum genügend Zeit gegeben sich gut zu verwurzeln. Dies ist wichtig, damit er seine tiefen Pfahlwurzeln bilden kann. Diese ermöglichen es ihm auch in warmen Sommern genügend Wasser aus tiefen Erdschichten zu ziehen. Diese Eigenschaft ist es unter anderem die es der Esskastanie ermöglicht bis zu 300 Jahre alt zu werden.
Wohnen Sie in einer kälteren Gegend, oder im Mittel- bis Hochgebirge empfehlen wir die Pflanzung im Frühjahr. Selbst robuste Maronen sind nicht frostfest. Eine Pflanzung im zeitigen Frühjahr umgeht die wirklich kalten Monate. Dem Maronenbaum wird die Möglichkeit gegeben sich an seine Umgebung zu gewöhnen bevor es zum nächsten Kälteeinbruch kommt.
Ähnlich wie viele andere Obstsorten ist auch die Kastanie nicht selbstfruchtbar. Es ist deshalb zwingend notwendig, dass ein zweiter Kastanienbaum gepflanzt wird. Da alle Esskastanien sehr spät im Juni blühen, ist es egal welche Sorte als Befruchter gewählt wird. Die beiden Maronenbäume sollten dann mindestens zehn Meter auseinander gepflanzt werden. Zur Bestäubung genügt es, wenn in einem Radius von 800 Metern ein anderer Kastanienbaum blüht. Wird eine Esskastanie alleine gepflanzt wird der Baum dennoch wachsen und auch seine stattliche Größe von zwölf bis fünfzehn Metern erreichen. Allerdings werden seine Früchte sehr klein und zumeist taub sein. Reife Früchte erkennt man daran, dass sie auf den Boden fallen. Erst wenn Kastanien auf den Boden fallen sind sie tatsächlich reif. Sie können dann weiterverarbeitet werden.

Die warmen Sommer der letzten Jahre, sowie fehlende Niederschläge machen die Kastanie gefragt. Sie wächst wesentlich besser in extremen Bedingungen als andere Obstbäume. Ihre Doppelnutzung als Wertholz, sowie nahrhafte Frucht macht Sie für Agroforstsysteme interessant. Im Hausgarten profitieren Sie von einem Familienbaum der langfristig gute Erträge spendet. Sein starkes Holz ist zudem ideal für Hängematten und Baumhäuser geeignet. Im Sommer spendet er Schatten, während seine lichte Baumkrone im Winter ausreichend Sonne verspricht. Eine alte Obstsorte deren Bedeutung in Zukunft noch weiter steigen wird.

“So lasst uns einen Kastanienbaum pflanzen”